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Tastaturlayout in Ubuntu ARM64 LTS 22.04 unter Parallels 19 auf einem MacStudio mit M2 ändern

Die Möglichkeit, verschiedene Betriebssysteme mal eben in einer virtuellen Maschine verfügbar zu haben, reduziert den Platzbedarf im Stromzoo seit je her immens. Dementsprechend habe ich mit der einer lizensierten Version von Parallels Desktop 19 neben einer Windows 11-Maschine und einem virtuellen macOS Sonoma auch eine VM mit der von Paralles vorkonfektionierten Distro Ubuntu ARM64 LTS 22.04 auf meinem MacStudio mit M2Max Apple Silicon-CPU. Diese Ubuntu-Installation dazu zu bewegen, Deutsch zu sprechen, stellt sich allerdings als recht hakelig heraus.

Da nicht alle Distros von Hause aus ARM-CPUs unterstützen (z.B. Linux Mint nicht) ist die Auswahl von vorkonfektionierten Distros bei Parallels 19 im Moment noch recht übersichtlich. Neben zwei Ubuntu-Varianten, stehen Fedora, Debian und Kali zur Verfügung.

Erste Fußangel

Das Image ist schnell heruntergeladen, die Installation nur ein paar Mausklicks entfernt und schon begrüßt der Login-Bildschirm mit der Aufforderung, ein Kennwort festzulegen.

Hier lauert schon die erste Fußangel, denn die Standardeinstellung der Tastatur ist Englisch. Man sollte also die üblichen Verdächtigen wie Sonder- und Satzzeichen, Umlaute, ß, Y, Z & Co. tunlichst im Kennwort vermeiden, um bei der anstehenden Kennwortänderung nicht recherchieren zu müssen, was man in der Annahme, man bedient ein deutsches Tastaturlayout, hier blind eingegeben hat.

GUI 4 runaways

Kaum ist die Installation durchgelaufen, der Desktop geentert und die Parallel Tools inkl. Neustart installiert, soll als nächstes das Keyboard-Layout geändert werden. In der Version Ubuntu 22.04, die der vorkonfektionierten Distro in Parallels 19 zugrunde liegt, haben sich die GUI-Designer ein besonderes Schmankerl ausgedacht.
Vermutlich tracken sie die verzweifelten Bemühungen der User, das Tastaturlayout zu ändern und lachen sich bei einem Bier gemeinsam kaputt … anders ist der vorgegebene Weg nicht zu erklären …

Dass die Einstellungen des Keyboard-Layouts in den Settings zu finden sind, dürfte jedem klar sein. Auch dass das ‘+’ zum Anklicken auffordert, weitere Keyboard-Layouts hinzuzufügen, ist unmissverständlich

Die danach erscheinende Liste ist aber gar keine. Es steht zwar ‘Add an Input Source'”‘ darüber, sie Liste ist aber leer.
Hier gibt es ein orange eingerahmtes 3-Punkte-Symbol, das wiederum unmissverständlich auffordert, angeklickt zu werden.

Wieder erscheint eine leere Liste. Sie ist ebenfalls mit ‘Add an Input Service'”‘ überschrieben und … leer.

Zuoberst steht das Wort ‘Other’ allein auf weiter Flur.
Kein Button, kein Listeninhalt, kein 3-Punktemenü … NIX.
Ganz unten blinkt ein Cursor freundlich in einer Suchzeile, mit der man allerdings nichts suchen kann, weil es in der leeren Liste nichts zu durchsuchen gibt.
An dieser Stelle bin ich ungefähr ein Dutzend Mal kopfschüttelnd umgekehrt.

Ich hätte nur mal auf das Wort ‘Other’ klicken müssen. Ist nämlich ein Button. Ist doch klar – oder etwa nicht?

Klickt man darauf, erscheint nun endlich die gesuchte Auswahlliste, in der gescrollt werden kann. Und auch die schon erwähnte Suchzeile macht jetzt Sinn.

Nach der Auswahl klickt man auf den jetzt grün eingefärbten ‘ADD’-Button und das neue Keyboard-Layout ist der Liste der verfügbaren Layouts hinzugefügt.

In der Liste kann man nun noch das englische Layout entfernen.

Im Terminal geht’s besser … oder ?

Wer an der Stelle jetzt “selbst Schuld” einwirft und auf die einzig wahre Befehlszeile hinweist, wo mit zwei Zeilen und der Auswahl von gelisteten Parametern die Sprache wechselt werden kann,

:| sudo dpkg-reconfigure keyboard-configuration
:| sudo service keyboard-setup restart

darf das ruhig ausprobieren. Hat bei mir auch in der x-ten Neuinstallation (wohlgemerkt, Apple Silicon, Parallels 19 und Ubuntu 22.04 ARM) nicht funktioniert. Wurde schlicht und einfach ignoriert.

Der einzige Weg der bleibt, führt über die krude GUI, wie vorstehend dargestellt.

Fertig?

Mitnichten, denn ich habe es nämlich nicht geschafft, das Tastaturlayout im Login-Screen auf Deutsch zu ändern, es bleibt konsequent beim Englisch …
Und weil das natürlich noch nicht ausreicht, kann man zwar die Sprache systemweit auf ‘German’ stellen, aber das System pfeift auf die Einstellung, es bleibt alles in Englisch.

Nach einer wiederholten Installation der Parallels Tools begrüßt mich das System auf Deutsch und akzeptiert auch im Login die deutsche Tastatur. Auch im Desktop sind alle Inhalte eingedeutscht und die Sprache offenbar auch installiert.

Zumindest bis zum nächsten Neustart, dann beglückt mich Ubuntu wieder mit einem englischen Tastatur-Layout im Login-Screen.

Hier verdeutlicht mit der Bildschirmtastatur. Die Sprache ist Deutsch, das Keyboard-Layout Englisch.

Die Systemsprache und das Keyboard-Layout im Desktop bleiben gottseidank deutsch und überleben auch Neustarts. Die Systemordner im Dateimanager sind allerdings nur teilweise eingedeutscht (‘Pictures’ statt ‘Bilder’ und ‘Parallels Shared Folders’). Nicht schlimm aber scheinbar unausgereift bzw. schlampig umgesetzt.

Das Experiment mit Parallels und Ubuntu auf MacStudio M2 ist daher für mich im Moment abgeschlossen. Auch wenn ich gerne Lösungen suche, hier sind zuviele Sackgassen verbaut und stehlen mir kostbare Zeit und Nerven.
Sollte sich an der Situation etwas geändert haben oder ich einfach ein Brett vor dem Kopf haben, bin ich für Hinweise per Kommentar sehr dankbar.
Ansonsten berichte ich nach.

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